Geschichte

Geschichte des Hof Nürnberg

Die Burg Frauenstein wurde im Jahre 1184 von einem Ritter Siegfried auf einem Felsvorsprung des „Spitzen Stein“ errichtet, worauf sich die Familie „von Vrowenstein“ nannte. Vor mehr als 750 Jahren setzte die Entwicklung des Ortes Frauenstein im Umkreis der Burg ein, und im Jahre 1300 waren mehrere Ritter Eigentümer der Burg.

Bald gelangten Ortschaft und Burg durch Verkauf in den Besitz des Erzstiftes Mainz, was die Grafen des Hauses Nassau veranlasste, die benachbarten Gebiete mit den Ortschaften Dotzheim und Schierstein durch die Anlage Wehrhafte Höfe gegen die neuen Besitzer der Burg zu schützen. Im 14. Jahrhundert wurden auf nassauischem Gebiet die Höfe Nürnberg, Rosenköppel und Sommerberg angelegt. Im Jahr 1330 heiratete Graf „Adolf von Nassau Wiesbaden“ die Hohenzollern-Gräfin „Margarethe“, eine Tochter des Burggrafen „Friedrich von Nürnberg“. Es ist möglich, dass aufgrund dieser Verbindung der Name „Hof Nürnberg“ entstand. Sicher überliefert ist, dass der Berg, auf dem „Hof Nürnberg“ steht, in den Geschichtsbüchern „Nornberg“ genannt wird. Die alten Frauensteiner Winzer bezeichneten mit „norr“ dürre, für den Ackerbau ungeeignete Flächen. Der schieferige „Nornberg“ wurde zum Anbau von Reben gerodet und diese gedeihen bis heute hervorragend auf dem „Hof Nürnberg“.

Seit dem Jahre 1400 sind die Eigentümer und Pächter des Hofes bekannt. Es sit belegt, dass „Nornberger Gewächs“ in die Nassauischen Keller nach Wiesbaden und Idstein geliefert wurden.

Während des 30-jährigen Krieges gehörte der „Hof Nürnberg“ zeitweise zum Kurfürstentum Mainz. Nach Beendigung dieses Krieges trat Graf „Johann von Nassau“ wieder in die Besitzrechte des Hofes ein.

Nachdem die gefürchteten Grafen „von Nassau“ zwischen 1689 und 1744 das Biebricher Schloss erbaut hatten und diese 1744 von „Fürst Karl“ zur Nassauischen Residenz erklärt wurde, stieg der Bedarf von Weinen vom „Hof Nürnberg“ beträchtlich.

Unter Napoleons Druck kam es 1803 zum Reputationshauptbeschluss. Die geistigen Territorien wurden eingezogen und an die Fürsten verteilt; die linksrheinischen Gebiete mussten an Frankreich abgegeben werden. Frauenstein mit seiner Burg war wieder nassauisch geworden.

Am 6. Juli 1815 besuchte der in Wiesbaden zur Kur weilende „Johann Wolfgang von Goethe“ den „Hof Nürnberg“. In des Dichters Tagebuch findet sich der Vermerk „Zu Mittag gespeist auf dem Hofe und die prachtvolle Aussicht bewundert“. Der Eigentümer des „Hof Nürnberg“ war „Friedrich August von Nassau“, der als Rheinbundfürst 1806 zum „Herzog von Nassau“ ernannt worden war. 1932 wurde zur Erinnerung an den „Goethe-Besuch“ in der Nähe des „Hof Nürnberg“ der „Goethestein“ errichtet, der neben der „Tausendjährigen Linde“ und dem „Heiligen St. Georg“ ein Wahrzeichen von Frauenstein ist. 1939 pachtete die Familie Becker das Anwesen. Ein Jahr später wurde der Hof zum französischen Kriegsgefangenenlager erklärt.

Der Aufbau auf dem Hofe begann. 1943 wurden die ersten Rebstöcke gepflanzt. Trotz schwerer Not- und Hungerzeiten wurde nie an die Aufgabe des Hofes gedacht. Seine wunderschöne Lage und die herrlichen Weine führten zur Gründung einer Straußwirtschaft mit 15 Sitzplätzen im Jahre 1949.

Der „Hof Nürnberg“ entwickelte sich zu dem Ausflugslokal der Wiesbadener Bevölkerung. Wesentlich am Aufschwung des Hofes beteiligt war die gesamte Familie Becker. Wir sind ein Ausflugslokal für jedermann aus Nah und Fern und möchten es auch bleiben. Unser Bemühen ist es, Sie gutbürgerlich zu bewirten.

Wir heißen Sie herzlich willkommen und wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt in unserem Hause.

Ihre Familie Becker